Risse im Mauerwerk, Gebäudetrennfugen, eine unzureichende oder gar fehlende Horizontal- oder Vertikalsperre – sie alle können dazu führen, dass Wasser ins Mauerwerk eindringt. Dies wiederum führt zu Feuchtigkeit, einem ungesunden Raumklima und begünstigt die Bildung von Schimmel. Zudem greift die Nässe die Bausubstanz an und kann auf lange Sicht die Stabilität von Gebäuden schädigen.
Wir von ARESO sind der Spezialist für Feuchtigkeitsschäden dieser Art. Die Methode der Wahl, um erdberührte Bereiche nachträglich schnell und effizient abzudichten, ist die Injektionstechnik. Sie ermöglicht schnelle Baustellenzeiten, vermeidet größere Flurschäden und ist minimalinvasiv und somit schonend im Umgang mit der Bausubstanz.
Je nach Schadensbild gibt es verschiedene Einsatzmöglichkeiten der Injektionstechnik, um ein weiteres Eindringen von Wasser ins Mauerwerk sowie aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern.
Bei der Injektionstechnik handelt es sich um eine erprobte Technik, welche ursprünglich für den Tunnelbau entwickelt wurde. Die Deutsche Bahn dichtet bereits seit mehr als 40 Jahren mit diesem Verfahren Tunnel ab, welche weit höheren Lasten oder Drücken ausgesetzt sind und standhalten müssen.
Nachfolgend möchten wir einen Einblick in den Ablauf dieser Sanierungsmaßnahme geben und die verschiedenen Einsatzmöglichkeit bzw. Ausführungen vorstellen.
Mauerwerksinjektion als effektiver Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit
Die Mauerwerksinjektion kommt zum Einsatz, wenn im Mauerwerk die Horizontalsperre gänzlich fehlt oder mittlerweile unzureichend und somit durchlässig ist. Wasser kann kapillar in den Wänden aufsteigen und zeichnet sich zunächst nur im unteren Wandbereich ab; kann aber in der Folge weiter aufsteigen und zu flächig feuchten Wänden führen. Durch eine Druckinjektion werden die vorhandenen Kapillarräume im Mauerwerk verengt, die Transportwege des Wassers im Mauerwerk abgedichtet, eine Horizontalsperre errichtet und somit das weitere Aufsteigen von Feuchtigkeit verhindert. Diese Technik kann bei nahezu allen Baumaterialen nachträglich zum Einsatz kommen. Je nach Beschaffenheit der Wand, ist jedoch ein Vorverfüllen mit Fließmörtel anzuraten bzw. zwingend notwendig, um größere Hohlräume mit mineralischem Material zu füllen und das Mauerwerk zu stabilisieren, bevor das Abdichtungsmedium injiziert werden kann.
Überblick Arbeitsschritte Mauerwerksinjektion
Zunächst wird der feuchte Putz entfernt und sich ein Überblick über das Fugenbild verschafft. In der Regel nutzt man die Lagerfugen der unteren Steinreihen zur Injektion. Sind die Mauersteine geklebt, wie zum Beispiel bei Beton-Hohlblocksteinen, muss der Stein selbst angebohrt werden.
Im nächsten Schritt wird das Rastermaß bestimmt. Anschließend werden dementsprechend die waagerechten Bohrungen vorgenommen und die Injektionsdüsen, sogenannte Packer, in das Mauerwerk eingeschraubt.
Das Injektionsmedium wird je nach Baustoff und Lastfall konfektioniert, in die 1- oder 2-Komponenten-Pumpe eingefüllt und über die Packer unter kontrolliertem Druck in das Mauerwerk injiziert. Es wird solange injiziert, bis ein Materialaustritt aus dem Mauerwerk bis in den Bereich der angrenzenden Packer beobachtet wird. Dies zeigt eine gleichmäßige Materialverteilung an.
Eine Sichtkontrolle entscheidet über eine gegebenenfalls erneute partielle Injektion oder aber über das Entfernen der Injektionspacker. Ein neues kapillares Eindringen von unten ist nunmehr gestoppt. Die Restfeuchtigkeit in der Wand kann nun abtrocknen.
Da sich Wasser immer den Weg des geringsten Widerstandes sucht, müssen die Injektionen über den gesamten Mauerabschnitt eingebracht werden, damit die hergestellte Horizontalsperre effektiv wirkt und sich das Wasser keinen anderen Weg neben einer lediglich partiell eingebrachten Sperre sucht.
Problem mit sehr feuchten Mauern
Entgegen dem Glauben, die Injektionstechnik bzw. Abdichtungsmaßnahme könne bei zu hohen Feuchtigskeitsbelastungen im Mauerwerk nicht bzw. nicht ohne Vorarbeiten durchgeführt werden, ermöglichen die unterschiedlichen Abdichtungslösungen der ARESO GmbH sogar schnelle Abhilfe bei mehr als 90 Prozent Bauteilfeuchte.
Es gibt jedoch auf dem Markt auch Injektionsverfahren mit Parafinen beispielsweise, bei dem das Mauerwerk zunächst mittels Heizstäben runtergetrocknet wird, bevor die abdichtenden Injektionstechnik zum Einsatz kommt.
Konstruktionsverpressung gegen seitlich eindringende Feuchtigkeit
Ein weiteres Verfahren in der Bauwerksabdichtung ist die sogenannte Konstruktionsverpressung. Sie kommt z.B. zur Errichtung einer flächigen Vertikalsperre zum Einsatz, wenn die Außenabdichtung eines erdberührten Gebäudeteils durchlässig ist und dieser Teil von außen nicht mehr oder nur mit großem Aufwand erreicht werden kann. Dazu zählen Keller, die vollständig oder zu großen Teilen mit ihrem Mauerwerk im Baugrund liegen und sich z.B. in Hanglage befinden oder durch Terrassen o.ä. überbaut sind. Erdberührte, erdüberschüttete oder überbaute Bauteile können mit dieser Methode bei kurzer Baustellenzeit minimalinvasiv und ohne großen Flurschaden abgedichtet werden. Dies ist möglich, da bei diesem Verfahren die Abdichtung des Bauteils von innen erfolgt. Die Abdichtungsebene liegt jedoch nicht innen auf der Wand, sondern innerhalb des Bauteils bzw. der Konstruktion, wodurch sich der Name der Abdichtungsvariante erschließt.
Auch bei dieser Methode wird ein flächiges Rastermaß bestimmt, die Bohrungen entsprechend vorgenommen und anschließend die Packer gesetzt. Hierbei kann es vorkommen, dass das Bauteil zunächst mit mineralischem Material vorverfüllt werden muss, um größere Hohlräume zu füllen. Anschließend kann das Abdichtungsmedium durch den freigestochenen Bohrkanal hinterher injiziert werden. Das Injektionsmedium wird je nach Baustoff und Lastfall konfektioniert, in die 1- oder 2-Komponenten-Pumpe eingefüllt und über die Packer unter kontrolliertem Druck in das Mauerwerk injiziert. Es wird so lange injiziert, bis ein Materialaustritt aus dem Mauerwerk bis in den Bereich der angrenzenden Packer beobachtet wird. Dies weist auf eine gleichmäßige und flächige Materialverteilung hin.
Rissverpressung und Fugenabdichtung
Neben horizontalen und vertikalen Abdichtungen sind auch speziellere Maßnahmen wie die Abdichtung von Arbeits-/ Gebäudetrenn- und sonstigen Anschlussfugen möglich ebenso wie das Verpressen von Rissen oder gar wasserführenden Rissen. Solche Risse können entstehen, wenn ein Gebäude unter Lasten, Schüben oder Zwängen leidet, wenn die Zugfestigkeit eines Bauteils überschritten wird, Beton aushärtet oder es zu Baugrundsetzungen kommt. Diese Risse werden in der Regel mit speziellen Injektionsharzen verfüllt. Ansonsten kann Wasser bzw. Feuchtigkeit schneller ins Bauteil und ins Gebäude eindringen und hier zu weiteren Schäden führen. Werden diese Risse nicht behandelt, nimmt die Feuchtigkeitsbelastung stetig zu und die Stabilität eines Gebäudes wird gefährdet.
Zum Einbringen des Injektionsmaterials werden ebenfalls die Injektionspacker verwendet und in Bohrung seitliche der Rissflanken eingesetzt. Mittels eines Spezialharzes wird eine flexible, dehnfähige Verbindung zwischen den Rissflanken hergestellt. Teile, welche nach den Injektionsverfahren im Mauerwerk zurückbleiben, müssen korrosionsbeständig sein
Größere Risse, die weiteren starken Belastungen ausgesetzt sind bzw. sich verbreitern können und somit die Stabilität eines Bauteils gefährden, können kraftschlüssig mit Hilfe von sogenannten Spiralankern, ein schraubenartig geformter Edelstahl, in Kombination mit einem Spezialmörtel verbunden werden. Es sind in unterschiedlichen Dicken und Längen erhältlich und korrosionsfrei. Risse werden damit dauerhaft überbrückt. Die Anker wirken wie eine nachträglich eingelegte Bewehrung. Anwendungsmöglichkeiten im nicht stark feuchtigkeitsbelasteten Bereich liegen außerdem in der Rissinstandsetzung in der Fassade oder im Bereich von Öffnungen, in der Rissinstandsetzung im Bereich von Stürzen oder im Bereich von Bogenstürzen oder aber in der Anbindung von Mauerwerksschalen. Im mattfeuchten Bereich lässt sich mithilfe der Anker sowie dem Spezialmörtel eine solide Risssanierung durchführen.
Im Bereich der Fugensanierung bzw. Fugenverpressung hat sich in den letzten Jahren ebenfalls einiges bewegt. Es gibt immer mehr Profile, die die Sanierung solcher Fugen effizienter gestalten.
Beispielsweise das Abdichtungs- und Injektionsprofil „Quick Seal“ der Firma DESOI. In diesem Fall entfällt das aufwändige Bohren für das Setzen der Injektionspacker. Das flexible und segmentige Profil bestehend aus zwei Klemmleisten und einem zwischenliegenden Gummi-Dichtprofil wird in die schadhafte Fuge eingesetzt und fixiert. Anschließend findet die Verpressung über bereits vormontierte Injektionsvorrichtungen statt. Das Profil ist teilbar und eignet sich z.B. für Fugenbreiten von 18 – 26mm. Dies bringt neben der Zeitersparnis, da keine Bohrungen und keine Hilfskonstruktionen erforderlich sind, auch der Vorteil mit sich, dass Kantenausbrüche an den Flanken verhindert werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Herstellers DESOI.
Vorteile der Injektionstechnik
Die Injektionstechnik zur nachträglichen Abdichtung von Mauerwerk ist in vielen Fällen die Methode der Wahl, da sie folgende Vorteile mit sich bringt.
- Schnelle Baustellenzeiten
- Kein Flurschaden im Vergleich zur klassischen Abdichtung mit Erdaushub
- Für jeden Baustoff und jede Bauart geeignet
- Nachträgliche Anwendung auch bei bestehenden Gebäuden
- Partielles Nacharbeiten möglich, wenn beim ersten Abdichten kleine Stellen undicht geblieben sind
- Keine Risiken für die Statik eines Gebäudes
- Erschütterungsfreie Durchführung
- Minimalinvasive Methode mit schonender Behandlung des Baumaterials
- Geringer Materialverschleiß sowie geringer technischer Aufwand
- Kostengünstige Methode
Wenn auch Sie feuchtes Mauerwerk haben, dann sprechen Sie uns an. Wir begutachten das Objekt vor Ort und besprechen mit Ihnen, ob die Injektionstechnik als Sanierungsmaßnahme in Frage kommt.
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Text by Peteratzinger Publishing